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Innenschau

 

 

Wien, 18.April 2016

 

 (Ich hoffe, der Mäci hat nichts dagegen. Es sind eh keine Leute drauf.

Aber der Text hat ohne Bild keinen Sinn.)

 

 

 

 

SICH AUF DAS WESENTLICHE BESINNEN

 -Ein innerer Monolog

 

Ich sitze gerade beim Mac Donalds in Wien. Die Hälfte des Praktikums hab ich bereits hinter mich gebracht. Auf der Wand mir gegenüber ist ein riesiges Poster von einem ca. 3 bis 4 jährigen Mädchen. Es blickt mich an und sieht mir tief ins Herz. Was will es mir sagen? Bin ich tief drinnen durch das Lesen von Ruth Heils Buch "Mit 40 fängt Frau an zu leben" derart durchgeackert worden, sodass mich dieses Mädchen so berühren kann? Es erinnert mich daran, dass meine zwei Töchter schon 12 und 14 sind. Oder fragt es mich, ob  ich ab und zu noch an das Kind denke, das vor meiner Erstgeborenen in meinem Leib versuchte zu wachsen? Was es wohl geworden wäre, wenn das Herz angelegt gewesen wäre?

Wovor flüchte ich, durch den gewaltsamen Versuch, im Berufsleben wieder Fuß zu fassen? Ich war doch seit 15 Jahren wohlbehütet im Heim als Hausfrau und Mutter. Hat mir da etwas gefehlt? Wo glaube ich zu kurz gekommen zu sein? Habe ich Angst, vor der Zeit, wenn die Kinder aus dem Haus sind? Wer oder was füllt mein Leben dann?

Mein Blick fällt wieder auf das Bild des Mädchens mir gegenüber. Ich empfinde ihren Blick als stumm leidend, schon fast anklagend und enttäuscht."Mama, wo bist du?", fragen diese Augen mich stumm.

Vernachlässige ich meine zwei Töchter, nur aus Angst,, mein Mann könnte auf die eine oder auch anderes Wiese ausfallen? Mir ist als würde der Blick dieses Mädchens meinen Blick auf meine Töchter daheim richten. Vielleicht macht mich auch nur der Regen draußen so melancholisch. Oder aber, Gott spricht durch dieses Bild zu mir. War ich überhaupt bei meinen Kindern auch als ich noch zu Hause war? Oder war ich so mit mir selbst beschäftigt, dass mir die Mädchen entgingen?

Welche Botschaft nehme ich nun aus der Zeit jetzt mit?

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