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Ziele

Guten Morgen

 

Heute hat Potschochter voll verschlafen. Zumindest das was es für Potschochter heißt.

Egal seinen Bad-Hair-Day kaschiert er heute mit einer selbst gehäkelten Haube, die farblich zu seiner Weste passt.

 

Aber gestern Abend hat er intensiv über das Wort Ziele nachgedacht.

Was heißt es für Potschochter ein Ziel zu haben?

Das erste Ziel am Morgen ist für ihn immer der Kaffeevollautomat, wo er potschochtersicher nur ein Knöpfchen drücken muss, und schon darf er den erfrischenden Geist und Seele erhellenden Geruch des schwarzen Gebräus einatmen.

So kann der Tag richtig gut starten.

Das nächste Ziel ist dann, seine sieben Zwetscheken zu packen und in diese hoch interessante Bildungsstätte mit seiner treuen Gefährtin Susi zu pilgern. Obwohl Potschochter gar nicht so weit von der Bildungsstätte wohnt, so nimmt er aus Zeit- und Bequemlichkeitsgründen immer das Auto. Denn der pflichtbewusste Potschochter schleppt natürlich seine Bücher täglich hin und her.

Dann hat er sein Etappenziel erreicht, nämlich diese Potschertronikschule.

Er genießt die Ruhe und das Ambiente in dieser Einrichtung sehr.

Er ist noch sehr lange vor den anderen Schülern da. So umgeht er den Ansturm auf die Spinde, der sonst allmorgendlich vonstatten geht.

 

Vielleicht sollte sich Potschochter mal ein Ziel der etwas anderen Art setzen.

Vielleicht sollte er mal versuchen, mit jemandem aus seiner Klasse in Gespräch anzufangen.

Aber Potschochter hat da so seine Probleme. Er ist einfach viel zu schüchtern und weiß gar nicht worüber er mit anderen Molekülhaufen sprechen sollte. Er weiß einfach viel zu wenig, um ein interessantes Gespräch anzuleiern. Und über andere Leute zu tratschen hasst Potschochter. Das mag er einfach nicht. Wenn er sowas in der Klasse mitbekommt, dann wird ihm immer ganz seltsam zumute. Aber zum Glück ist das nicht sehr häufig der Fall. Denn schließlich sind das ja schon fast erwachsene junge Männer, mit denen Potschochter die Atemluft in der Klasse teilen darf.

 

Es ist ein echt seltsames Gefühl. Die Tatsache, dass sich da jüngst ganz plötzlich jemand abgemeldet hat, macht es Potschochter noch schwerer zu entscheiden, auf wen er sich eigentlich einlassen soll.

 

Potschochtr kam gerade zu dem Schluss, dass es ein gutes Ziel wäre, jeden Tag einen Akt der Freundlichkeit zu setzen.

Und nebenbei wird Potschochter beten, dass der arme weiterentwickelte Molekülhaufen keinen Herzinfarkt bekommt, wenn er Potschochters übereifrig konzipierte Hochzeit seiner Hühnerfeder mit dem Baguette korrigieren muss. Aber vielleicht bekommt Potschochter zusätzlich zu den 10 Punkten für die pünktlich abgelieferte Arbeit einige Kreativitätspunkte.

 

Die Hoffnung stirbt zuletzt.

 

Also einen fetten Segen in die luftleere Runde

 

Eure Potschochter

 

 

 

 

 

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